Wie können Schüler:innen besser geschützt werden?
- Das wahlweise Team
- vor 6 Tagen
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Partizipative Entwicklung eines Kinderschutzkonzeptes für Schulen
Wie können Schule sicherstellen, dass die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen ausreichend geschützt sind? Wie gelingt es, ein Schutzkonzept zu entwickeln, das zur eigenen Schule passt und von der gesamten Schulgemeinschaft mitgetragen wird?
Berliner Schulen stehen vor der Aufgabe, ein eigenes Kinderschutzkonzept zu erarbeiten – und merken schnell: Die Entwicklung ist keine Formalie, sondern ein intensiver, anspruchsvoller und vielschichtiger Prozess, bei dem alle am Schulleben Beteiligten eingebunden werden müssen. Gleichzeitig bietet genau dieser Prozess die Chance, gemeinsam Schutzräume zu schaffen und die eigene Schule an entscheidenden Stellen weiterzuentwickeln.
wahlweise e. V. begleitet Schulen bei der Entwicklung ihres Kinderschutzkonzepts – strukturiert, mit Erfahrung in der Befragung und Datenanalyse, und im engen Austausch mit allen Beteiligten.

Hintergrund & Herausforderung

Seit der Reform des Berliner Schulgesetzes im Jahr 2021 sind alle allgemeinbildenden und
beruflichen Schulen dazu verpflichtet, ein Kinder- und Jugendschutzkonzept zu entwickeln und in ihr Schulprogramm zu integrieren. Ziel ist es, Kindeswohlgefährdung vorzubeugen und klare Verfahren zu etablieren – bei Verdachtsfällen von Vernachlässigung, psychischer oder physischer Gewalt, sexualisierter Gewalt oder anderen Grenzverletzungen.
Die Senatsverwaltung stellt mit ihrer Handreichung eine hilfreiche Orientierung bereit. Dennoch: Die Entwicklung eines Schutzkonzepts ist ein umfassender Prozess. Es geht um mehr als das Verfassen eines Dokuments – es geht um eine ernsthafte und ehrliche Auseinandersetzung mit strukturellen Risiken, institutionellen Schutzfaktoren und konkreten Maßnahmen im Schulalltag.
Unser Lösungsansatz
Damit der herausfordernde Prozess gelingen kann, begleiten wir von wahlweise e. V. Schulen Schritt für Schritt bei der Konzeptentwicklung. Es beginnt mit der Einrichtung einer Fokusgruppe für das Thema Kinder- und Jugendschutz. Diese Gruppe vereint verschiedene Perspektiven und Expertisen aus dem Schulalltag: Schulleitung, pädagogisches Personal, Schulsozialarbeit und wenn möglich Eltern- und Schüler:innenvertretung. Die Gruppe bildet die Basis für die weitere Arbeit.
In einem gemeinsamen Auftaktklausurtag bringen wir fachlichen Input zum Kinderschutz ein, analysieren mit der Fokusgruppe die bestehenden Strukturen und starten die Potenzial- und Risikoanalyse. Die vertiefte Risikoanalyse erfolgt anschließend durch partizipative Befragungen aller am Schulleben Beteiligten – Schüler:innen, Eltern und Erziehungsberechtigte, pädagogisches sowie nicht-pädagogisches Personal. Das Team von wahlweise e. V. unterstützt dabei beim Befragungsdesign und übernimmt die Datenauswertung und grafische Aufbereitung der Ergebnisse. Auf dieser Grundlage entwickelt die Fokusgruppe in einem weiteren Klausurtag passgenaue Maßnahmen für die Schule. Die zentralen Ergebnisse und die geplanten Schritte werden der gesamten Schulgemeinschaft vorgestellt. Das schafft nicht nur Transparenz, sondern stärkt auch die gemeinsame Verantwortung. Die Verschriftlichung und graphische Aufbereitung des Schutzkonzepts übernehmen wir – in enger Rückkopplung mit der Schule.
Auch darüber hinaus stehen wir gerne zur Verfügung: für die Umsetzung einzelner Maßnahmen, für begleitende Schulentwicklung oder die Weiterarbeit an spezifischen Themen – etwa dem Aufbau eines schulischen Beschwerdemanagements.
Ein Schutzkonzept zu entwickeln bedeutet, sich gemeinsam auf den Weg zu machen – mit vielen offenen Fragen, manchmal Unsicherheiten, aber auch mit der Chance, Schule als Schutzraum neu zu denken. Mit unserer Unterstützung entsteht ein Konzept, das nicht nur formalen Anforderungen genügt, sondern zur eigenen Schule passt und im Alltag wirksam wird.
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